Erst am vergangenen Freitag wurde der Eurojackpot mit insgesamt 90 Millionen Euro geknackt. Gleich zwei Spieler hatten alle Zahlen richtig getippt und dürfen sich nun über jeweils 45 Millionen Euro freuen. Gut für die beiden, doch wie die Vergangenheit zeigt, hält das Glück nur selten länger als ein paar Jahre an. Recht viele Gewinner überschätzen sich finanziell maßlos, finden kein Ende beim Ausgeben und sind schneller wieder pleite als gedacht. 14 Wochen lang füllte sich der Eurojackpot, bis er schließlich vor geraumer Zeit sein Limit erreichte. Die 90 Millionen lockten unzählige Tipper an, und doch lange Zeit passierte nichts. Nun steht der Jackpot wieder bei 10 Millionen. Die Wahrscheinlichkeit, einen solchen Hauptgewinn zu treffen, ist nicht gerade sonderlich hoch. Umso mehr dürften sich die zwei Glückspilze aus Deutschland freuen, bei denen der Zufall zugeschlagen hat.

Bleibt nun zu hoffen, dass die Spieler sinnvolle Unterstützung bekommen, denn offenbar ist es gar nicht so einfach, mit einem derart hohen Gewinn richtig umzugehen. Mehrfach berichteten die Medien nun schon über Lottomillionäre, die am Ende arm waren wie die sprichwörtliche Kirchenmaus. Dabei spielte die Höhe des Gewinns kaum eine Rolle. Selbst mehrere Millionen wurden von diesen Menschen innerhalb kürzester Zeit buchstäblich aus dem Fenster geworfen. Ein besonders herber Fall ist der von David Lee Edwards, der in Kentucky lebte und vor nunmehr 17 Jahren satte 41 Millionen Dollar in der US Lotterie Powerball kassierte. 2001 war er noch das Highlight der Medien, und kaum 12 Jahre später verstarb der Lottogewinner an den Folgen seines übertriebenen Lebenswandels.

Die meisten Lottomillionäre überschätzen sich

Fakt ist, dass es einen großen Unterschied macht, ob man sich den Weg zum Selfmade Millionär hart erarbeiten muss, oder ob das Glück in der Lotteriebzw. auch in Online Casinos zuschlägt und man von einem Tag auf den anderen reich ist wie nie zuvor. Der besagte David Lee Edwards war zum Zeitpunkt seines Ablebens einsam, lebte unter einfachen Verhältnissen in Ashland und hatte nicht mehr einen Cent von seinem erst 12 Jahre zuvor erzielten Lottogewinn übrig. Dabei war er es, der nach dem Erhalt im Jahr 2001 kleinlaut von sich gab: „Ich werde jetzt nicht anfangen, mir eine Villa zu kaufen oder teure Autos. Ich werde das Geld in großer Demut annehmen und empfinde es als Zeichen Gottes.“ Edwards ist bei Weitem nicht der einzige Lottogewinner, der diese Worte wählt und davon überzeugt ist, alles richtig zu machen. Auch in Deutschland hatte es schon ähnliche Fälle gegeben. In den USA wurden Edwards vom Gewinn mehrere Millionen Dollar genommen – recht hohe Steuern, deren Abzug man dort allerdings einplanen muss. Es verblieben noch 27 Millionen, die er und seine Familie direkt durchbrachten. Allein die Villa kostete rund 1,5 Millionen. Vor dem Haus konnte man zahllose Autos bewundern, die natürlich alle ihren Preis hatten.

Kaum war die Villa eingerichtet, wurde auch schon die nächste gekauft. Damit aber noch nicht genug, denn allein ein einziger Fernseher schlug im Hause Edwards mit rund 30.000 Dollar zu Buche. Und so ging es immer weiter, bis nach rund einem Jahr rund 12 Millionen Dollar ausgegeben waren. Danach wurde es kritisch. Die Bank zog das Haus ein, Edwards musste in eine schlichte Lagerhalle umziehen. Nur 12 Jahre nach seinem großen Glück starb der Lottogewinner. Ähnlich ging es dem berüchtigten Lotto Lothar aus Hannover. Vom Arbeitslosen zum Millionär brachte er es durch seinen Lottoschein. 3,9 Millionen zierten sein Konto – allerdings nur für kurze Zeit. Der bis dato arme Lothar hatte sein komplettes Geld innerhalb kurzer Zeit verprasst. Dabei kaufte er nicht nur Autos und Häuser, sondern feierte, was das Zeug hielt. Kaum fünf Jahre später fing die Leber an zu streiken. An den Folgen verstarb der damals eigentlich noch junge Lothar Kuzydlowski.

Weitere Lottogewinner abgestürzt

1997 hatte ein Thüringer Glück und gewann rund 1,5 Millionen DM im Lotto. Er hörte direkt auf zu arbeiten, verschenkte einen Tei seines Geldes und begann damit, sich dem Glücksspiel zu widmen. Nachdem der Gewinn weg war, wurde der Spieler kriminell, brach in Häuser ein und wurde irgendwann von der Polizei gestellt. Auch er sowie weitere deutsche Lottogewinner verstarben wenige Jahre nach dem großen Glück.

Ob nun beim Lotto oder im Online Casino: Wenn man das Glück hat und mit einem Mal reich wird, dann sollte das Geld mit Bedacht ausgegeben oder besser noch gezielt angelegt werden. Leider geraten immer mehr Gewinner an schwarze Schafe, die den Gewinn für einen durchbringen. Guter Rat wird oftmals teuer bezahlt. Doch was tun, wenn die Millionen erst einmal auf dem Konto sind? Tatsächlich gibt es Anlaufstellen, an die man sich in diesem Fall wenden kann. Am einfachsten ist es, die Bank des Vertrauens um Unterstützung zu bitten. Aktiengeschäfte und dergleichen sind meist zu unsicher. Die Geldanlage will gut durchdacht sein. Außerdem kann psychologischer Rat helfen, um nicht gleich alles mit vollen Händen auszugeben. Dass Geld den Charakter verändert und dass es gerade deshalb gar nicht so schlecht ist, ein Leben ohne Jackpot zu führen, beweisen diese und zahllose weitere Fälle. Den beiden jüngsten Eurojackpot Millionären bleibt zu wünschen, dass sie trotz des möglichen neuen Lebenswandels mit beiden Beinen fest auf dem Boden bleiben.