Typhoon Mangkhut zwingt Macaus Casinos zur Schließung
Vor wenigen Tagen fegte der unfassbar starke Typhoon Mangkhut durch eine der wichtigsten administrativen Regionen Chinas und zwang erstmals in der Geschichte Macaus sämtliche Casinos dazu, ihre Pforten zu schließen. Nie zuvor hat es einen derberen Schlag für die Unternehmen gegeben, doch diese sind bei weitem nicht die einzigen, die unter dem so genannten Super Typhoon zu leiden hatten. Bereits Anfang vergangener Woche hat der Typhoon Fahrt aufgenommen und bahnte sich seinen Weg in Richtung Südchina. Die Region Macau wurde natürlich nicht ausgelassen. Das Büro für Glücksspielkontrolle und -koordination hatte letztlich keine andere Wahl mehr, als sämtliche Casinos vorübergehend schließen zu lassen.
Die Entscheidung war sicher keine leichte, und doch blieb Macaus Casinos nichts anderes übrig. Schließlich musste man sich selbst, aber natürlich auch die Gäste vor dem lebensbedrohlichen Super Typhoon schließen. Am Samstag wurde deutlich, welchen Weg der Typhoon nehmen würde. Schon an diesem Tag entschied man, vorerst die vier kleineren Casinos der SJM Holdings zu schließen. Die Grenzübergänge zum Festland wurden dann in der Nacht geschlossen, Fährverbindungen mussten ebenfalls unterbrochen werden.
Super Taifun Mangkhut erreichte Stufe 8
Am Sonntagmorgen wurde die Alarmstufe 8 durch das Meteorologische und Geophysikalische Büro in Macau ausgerufen. Die höchstmögliche Stufe 10 wurde zu diesem Zeitpunkt bereits in Erwägung gezogen, sollte sich der Taifun als noch stärker herausstellen wie zunächst angenommen. Ein Risiko wollte die SMG dieses Mal nicht eingehen. Erst 2017 stand das Büro scharf in der Kritik, da das Warnsignal damals nicht rechtzeitig erhöht wurde. Man unterstellte den Verantwortlichen, die Erhöhung bewusst verzögert zu haben – mit verheerenden Auswirkungen. Hato hatte im vergangenen Jahr bereits einige Menschenleben gefordert. Diesmal hatte die SMG das Ziel, sämtlichen Schaden so weit wie irgend möglich abzuwenden. Problematisch sind die Arbeitsgesetze in Macau, die nicht nur die Casinos betreffen, sondern vor allen Dingen die Angestellten des Büros. Sobald die Alarmstufe acht erreicht wird, erhalten die Mitarbeiter automatisch Überstunden bezahlt – als eine Art Gefahrenzulage.
In den letzten Tagen wurde nicht nur Macau schwer durch Mangkhut getroffen. Auch in Hongkong ist die Lage kritisch. Man ist bereits frühzeitig davon ausgegangen, dass der Super Taifun mehr Schaden anrichten würde, als es sich ein Mensch nur vorstellen kann. 20.000 Haushalte in Macau müssen derzeit mit einem Stromausfall leben. Den Casinos geht es da natürlich nicht besser. Viel schlimmer ist jedoch, dass sich der Wirbelsturm buchstäblich durch Asien gefressen hat. Seine Gewalt kostete bereits jetzt über 65 Menschen das Leben – und das, obwohl das meteorologische Büro zeitig reagiert und gewarnt hat. Man bedenke, dass rund 7,5 Millionen Menschen allein in Hongkong beheimatet sind. Sie alle zu evakuieren, das war definitiv unmöglich. Jeder versuchte, sich irgendwie in Sicherheit zu bringen. Leider haben es nicht alle geschafft. Der einzige Trost ist, dass sich die Lage aktuell ein wenig zu beruhigen scheint.
Stärkster Taifun seit über 3 Jahrzehnten
In Asien ist man bereits an Wirbelstürme gewöhnt. Einen solch gewaltigen Taifun wie Mangkhut hatte es aber schon seit über 30 Jahren nicht mehr gegeben. Einzelne Böen konnten gemessen und auf 256 km/h eingestuft werden. Diese unglaublichen Gewalt halten weder Stromleitungen noch Gebäude stand. Auch Geschäfte und Firmenbüros mussten evakuiert werden. Man legte Sandsäcke vor die Türen und versuchte mit aller Kraft, zu retten, was irgendwie zu retten war. Die Wassermassen, die angespült wurden, zerlegten ganze Städte. Wieder bleibt den Menschen in Asien nur, auf eine komplette Beruhigung zu warten und ihre Städte neu aufzubauen. Inzwischen hat sich zumindest der Taifun aufgelöst, doch was übrig bleibt, ist pure Verzweiflung. Angehörige der Todesopfer brauchen nun viel Kraft, um mit der Trauer fertig zu werden. Gleichzeitig sind sie gezwungen, wieder bei null zu beginnen und ihr Leben neu zu ordnen – insbesondere bezogen auf den zerstörten Wohnraum.
Einen derart starken Typhoon zu überleben, grenzt beinahe an ein Wunder. Glücklicherweise wurde die Gefahr frühzeitig erkannt und es sind schnellstmöglich alle Maßnahmen ergriffen worden, um die Menschen im Land zu schützen. Macau hatte ebenfalls gut reagiert. Es gab für die Glücksspielbehörden keine andere Wahl, als die Casinos vorerst schließen zu lassen. Sobald die Stromversorgung wieder reibungslos funktioniert und die Schäden behoben sind, wollen die Spielbanken in der asiatischen Glücksspielmetropole den Betrieb wieder aufnehmen. Erst einmal steht hier jedoch im Vordergrund, sich von den vergangenen Tagen zu erholen.
Asien hat schon viele Wirbelstürme erlebt, doch nie zuvor war Macau gezwungen, sich für die Schließung der Casinos zu entscheiden. Mangkhut hat wirklich extrem zugeschlagen, und es wird sicher noch einige Wochen dauern, bis in China zumindest halbwegs so etwas wie Normalität eintritt. Es bleibt nur, den Menschen viel Kraft zu wünschen und zu hoffen, dass sich eine derartige Naturkatastrophe nicht zu schnell wiederholt. Im Netz sind zahlreiche Bilder und Videos vom Unglück zu sehen. Hier zeigt sich deutlich, wie groß die Schäden wirklich sind. Mit Macau zusammen waren 40 Millionen Menschen betroffen. Sie alle müssen nun zurück in den Alltag finden, und in einer solchen Situation wird Glücksspiel erst einmal zur Nebensache.