Wieder einmal war die Polizei zur rechten Zeit am rechten Ort. In München konnte nun erneut ein illegales Casino hochgenommen werden. Am vergangenen Samstag machten sich die Ermittler auf den Weg in das „Son Durak“, das eigentlich als türkisches Lokal bekannt ist. Um wenige Minuten nach Mitternacht wurde die Kneipe gestürmt, und man fand zunächst vor allen Dingen ein Würfelspiel, an dem sich mehrere Gäste beteiligten – natürlich ohne Erlaubnis. Insgesamt 18 Gäste waren zum Zeitpunkt der Razzia anwesend. Drei von ihnen müssen sich für ihr Würfelspiel verantworten, das illegaler Weise durchgeführt wurde. Die Summen, um die es ging, waren zudem nicht unerheblich hoch. Bargeld im Gesamtwert von rund 24.000 Euro fanden die Beamten in den Taschen zweier Gäste und des Wirts. Aufgrund des dringenden Tatverdacht illegalen Glücksspiel musste die Summe komplett beschlagnahmt werden, bis eine Klärung des Falls möglich ist. Auch Handys und die Spiele selbst stellten die Ermittler im Lokal sicher. Erst jetzt kann man mit den Ermittlungen beginnen, und genau so lange wird im „Son Durak“ nicht mehr viel passieren dürfen.

Große Ausbeute – mehrere zehntausend Euro beschlagnahmt

Das Spiel, mit dem sich die Gäste unerlaubterweise beschäftigen, ist auch in Online Casinos sehr beliebt – hier allerdings eher unter dem Namen Even-Up Craps. Gespielt wird mit zwei Würfeln. Wie viele Spieler sich beteiligen, spielt hierbei keine Rolle. Genau das war wahrscheinlich auch die Chance für den „Gastwirt“, derart hohe Umsätze mit seinem illegalen Spielchen zwischendurch zu erzielen. Gerade im nahen Osten ist das Spiel sehr weit verbreitet – ebenso wie in Kanada, den USA, Griechenland und Mexiko. Letztlich führt dieses Wissen zu keinen neuen Ergebnissen bei der Ermittlung, und die Polizei muss sich aktuell besonders auf die Frage konzentrieren, welche Tatvorwürfe sich außerdem beweisen lassen. Gibt es möglicherweise sogar Zeugen dafür, dass im Lokal schon länger illegal Glücksspiele betrieben werden? Der Wirt selbst hat in jedem Fall nicht schlecht daran verdient, denn allgemein geht es bei Würfelspielen so zu, dass das Haus immer einen gewissen Teil der Einsätze einbehalten darf. Was die Herrschaften dort ausgehandelt haben, ist ebenfalls noch unklar.

Konsequenzen werden folgen

In Kürze wird sich die Staatsanwaltschaft mit dem Fall auseinandersetzen müssen. Wie sie die Sache bewertet, hängt nicht zuletzt von den weiteren Ermittlungsergebnissen ab. Ausgespielt hat es sich in dem türkischen Lokal definitiv, und auch die Konsequenzen für den Gastwirt sind zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abschätzbar.