Der bisherige Chef der Cherry AB, die vor allen Dingen mit ihrem Cherry Online Casino bekannt wurde, ist nun in Haft. Der Grund: Anders Holmgren soll offenbar Insider Trading betrieben haben – eine illegale Weise, sich an dem Konzern zu bereichern. Aussagen zufolge begann er Aktionsbetrug, indem er sich an den vertraulichen Informationen des Konzerns bediente und diese geschickt einsetzt. Ewig konnte er nicht unentdeckt bleiben, und so kam es bereits am Dienstag zur Inhaftierung von Anders Holmgren. Die Cherry hat dies bereits am selben Tag bestätigt, die Kündigung wurde selbstverständlich sofort vollzogen. Das zuständige Justizministerium hat bereits die Ermittlungen eingeleitet.

Genau genommen liegt die Verantwortung aktuell bei der „Swedish Economic Crime Authority (ECA)“. Kurzfristig finden erste Anhörungen statt. Im Anschluss wird sich zeigen, ob und wie lange Holmgren in U-Haft bleiben muss – möglicherweise sogar bis zur Hauptverhandlung. Wirklich gut läuft es derzeit nicht für den ehemaligen CEO. Welche Strafe auf ihn zukommt, ist bislang nicht klar. Allerdings steht fest, dass er in der Branche sicher keinen Fuß mehr auf den Boden kriegen wird. Der gute Ruf der Cherry AB wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Bereits an der Stelle kann aber gesagt werden, dass der Konzern selbst offenbar keine Ahnung von dem Insider Trading hatte. Damit ist Anders Holmgren ganz alleine für die Taten verantwortlich. Man kann als Spieler weiter auf das Cherry Casino vertrauen und natürlich auch alle weiteren Produkte des Unternehmens nutzen.

Firmengeländer der Cherry AB auf den Kopf gestellt

In Stockholm ging es in den vergangenen Tagen chaotisch zu. Die ECA führte eine umfassende Razzia bei Cherry durch. In diesem Zuge ist es den Behörden auch direkt gelungen, Holmgren festzunehmen. Der Konzern selbst hatte am selben Abend ein Statement zu den Anschuldigungen abgegeben und diese offiziell veröffentlicht. Die Betreiber geben hierzu an: „Diesen Morgen hat die Swedisch Economic Crime Authority das Hauptquartier von Cherry AB durchsucht. In diesem Zusammenhang wurde der Cherry Geschäftsführer Anders Holmgren verhaftet.“ Details hält das Unternehmen bisher zurück. Wie genau Holmgren aufgeflogen ist, das weiß aktuell niemand ganz genau.

Tatsächlich haben lokale Medien bereits mitgeteilt, dass der CEO der Cherry AB bereits im März Firmenanteile erworben hatte – und zwar im Wert von rund 12 Millionen schwedischen Kronen. Das Ungewöhnliche daran: Kurze Zeit zuvor gab es die Warnung, dass der Kurs für genau diese Aktion vor einem Einbruch steht. Der Verdacht des Insider Tradings scheint sich damit zu bestätigen. Gleichzeitig wird Holmgren die große Verletzung seiner Pflichten vorgeworfen. Schließlich ist er als CEO eine der wichtigsten Personen in dem Unternehmen. Die Behörden haben bisher keine Ermittlungsergebnisse nach außen dringen lassen. Bis zur Hauptverhandlung werden sicher noch einige Wochen vergehen.

Neuer Geschäftsführer bereits im Einsatz

Das Cherry Casino hat der Behörde zugesichert, alle notwendigen Informationen weiterzugeben und in vollem Maße zu kooperieren. Das allein beweist die Unschuld des Konzerns als solches, denn tatsächlich scheint es keine Mitwisser gegeben zu haben. Solange die Situation nicht komplett aufgeklärt wird, soll Gunnar Lind die Geschäftsführung übernehmen – vorerst nur übergangsweise. Bestätigen sich die Vorwürfe gegen Anders Holmgren, muss eine dauerhafte Lösung her. Lind wurde 2013 in den Aufsichtsrat des Konzerns eingestellt. Er war schon vor Holmgren als CEO eingesetzt – und das zwischen 2004 und 2011.

Aktuell ist davon auszugehen, dass der Tatverdächtige tatsächlich Insider Trading betrieben hat. Wenn man es ihm auch in der Hauptverhandlung nachweisen kann, drohen ihm bis zu sechs Jahre Gefängnis. Die Schweden greifen in solchen Fällen hart durch. Nun braucht aber auch die Cherry AB ein wenig Zeit, sich von dem Skandal zu erholen. Nach Bekanntwerden ist die Aktie an der Stockholmer Börse um ganze 7% gesunden. Der Wertverlust ist ein herber Rückschlag für einen sonst so erfolgreichen Konzern.

Holmgren auch bei Betsson aktiv

2017 hat die Cherry AB entschieden, Anders Holmgren als CEO einzustellen. Gleichzeitig ist der Schwede einer der Mitbegründer der Marke Betsson, die in Europa ebenfalls einen ausgezeichneten Ruf genießt. Betsson steht längst nicht mehr nur für Sportwetten, sondern hat auch im Bereich Spielautomaten und weitere Glücksspiele einiges zu bieten. Holmgren ist einer von insgesamt fünf Gründern, die Betsson zum Erfolg geführt haben – und das bereits im Jahr 1963. Erst vor einigen Jahren wurde Cherry zum eigenständigen Unternehmen. Damals liefen sowohl diese Marke als auch Betsson zusammen. Inwieweit sich der Fehltritt des CEO auch auf Betsson auswirkt, bleibt abzuwarten.

Holmgren ist einer von diversen Glücksspielfunktionären, die versucht haben, sich mit Insider Trading – auch bekannt als Aktienbetrug – buchstäblich eine goldene Nase zu verdienen. Die Weitergabe vertraulicher Firmeninformation sowie damit verbundene Käufe stehen unter hohen Strafen in Schweden. Zuletzt war der der Pokerstars Gründer David Boozov, der dieselben Straftaten begangen haben soll. Er steht aktuell vor einem kanadischen Gericht und muss sich dort zum Tatvorwurf äußern. Ein Urteil steht bisher noch aus, aber auch Kanada nimmt solche Betrügereien sehr ernst. Zum Cherry Casino sei an der Stelle nochmals gesagt, dass Kunden hier weiterhin gut und sicher aufgehoben sind. Zu den internen Problemen werden sich die Betreiber möglicherweise in Kürze noch einmal genauer äußern.