Razzia in Coburg
Wieder einmal hat es die Polizei geschafft, einen illegalen Pokertreff auffliegen zu lassen. In Coburg waren die Beamten genau zur rechten Zeit am rechten Ort. Die Räumlichkeiten, in denen die Pokerspiele stattfanden, waren erwartungsgemäß nicht genehmigt. Nun kümmert sich die ansässige Staatsanwaltschaft um 11 Männer, die für das „Unternehmen“ verantwortlich zu sein scheinen.
Erfolgreich hochgehen lassen: 11 Männer vor Gericht
Einer der Angeklagten lebt in Nürnberg, während die übrigen 10 allesamt im Raum Coburg beheimatet sind. Dies hatte der Oberstaatsanwalt vor einigen Tagen an den Bayerischen Rundfunk weitergegeben. Normalerweise schnappen die Behörden eher die kleinen Fische unter den illegalen Poker-Veranstaltern. Diesmal ist in allerdings ein Ring ins Netz gegangen, der unfassbare Dimensionen bedeutet. Den Erfolg genießen können die Beamten allerdings nicht, denn nahezu täglich beschäftigen sich Menschen mit illegalen Glücksspielen, ohne dass jemand hinter diese Machenschaften kommt. Der nun entdecke Pokertreff war deutlich größer und eleganter als es die Beamten gewöhnt sind. Er befand sich unmittelbar neben einer in Coburg ansässigen Eisdiele. Mit dem üblichen Hinterhof-Glücksspiel hatte das Etablissement nicht viel gemeinsam.
Bekannt seit Ostern 2014
Bereits Anfang des Monats wurde die Polizei anonym über den Pokertreff informiert. Der Tippgeber kommt offensichtlich selbst aus der Szene, hat sich wahrscheinlich deshalb bewusst nicht zu erkennen gegeben. Als die Räumlichkeiten entdeckt wurden, konnten die Beamten einen LKW voller Einrichtungsgegenstände sicherstellen – darunter Pokertische und dergleichen. Bekannt wurde das Etablissement zwar schon um die Osterzeit herum, doch letztlich brauchte es Zeit, einen passenden Augenblick für den Zugriff abzuwarten. Dieses Warten hat sich absolut gelohnt, denn neben den Utensilien zum Spielen sicherte die Polizei gleich einen fünfstelligen Betrag.
In den kommenden Wochen wird den Männern der Prozess gemacht. Bisher gibt es keine genauen Angaben darüber, welche Strafen die Täter zu erwarten haben. Auch ist unklar, wer genau für welche Taten verantwortlich ist. Der Trick solcher Pokerringe ist schlussendlich der, keine Transparenz in den Handlungen zuzulassen. Sollten sich die Männer gegenseitig decken, wird der Prozess womöglich eine ganze Weile in Anspruch nehmen. Faktisch wird es für alle ein Urteil geben, und man hofft in Coburg darauf, dass die Szene künftig deutlich abnimmt.